Demokratie lehren und lernen: von der wert- zur würdeschätzenden Begegnungskultur in der Schule

Demokratie

Die Würde in der Schule erfahrbar und erlebbar machen 

Wo immer Menschen in der Schule zusammenkommen, findet Begegnung statt. Darin liegt die Chance, ein Stück Demokratie zu lernen und zu lehren. Ein Tropfen auf den heißen Stein, der der Anfang eines Regens sein kann. Entscheidend dafür ist die Einübung einer wertschätzenden Grundhaltung, mit der wir einander begegnen. Und das ist mehr als wertschätzende Worte zu finden.

Wertschätzende Begegnung bedeutet im Kern: „würdeschätzende Begegnung“. Denn im Wort „Würde“ steckt das mittelhochdeutsche Wort „Wirde“ bzw. althochdeutsch „wirdi“, was so viel bedeutet wie: Wert, Ansehen, Ehre, Verehrung.

Bildungsauftrag der Schule: Würdefokussierte Begegnung  

Und damit sind wir beim §1 im 1. Artikel des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Grundlage unserer demokratischen Grundordnung und zugleich ein wichtiger Bildungsauftrag für die Schule. Eine wertschätzende Begegnungskultur kann dazu beitragen, wenn sie die Würde des Anderen in den Mittelpunkt stellt.

Die Würde macht den Menschen einzigartig. Würde ist seine Fähigkeit und Lust zum eigenständigen Denken, Erforschen und Entdecken. Der Mensch hat als einziges Lebewesen das Potential und die Freiheit, sein Sein und seine Zukunft selbst zu erschaffen. Dies ist sozusagen „das Markenzeichen der Spezies Mensch“ und in diesem Sinne schulischer Bildungsauftrag.

Wert- bzw. würdeschätzende Begegnung findet immer und überall dort statt, wo ein Mensch sich entscheidet, einem anderen Menschen in einer Begegnung seine volle und ungeteilte Zuwendung und Aufmerksamkeit zu schenken. In dem Moment interessiert er sich für den anderen Menschen, seine Gedanken und sein Wesen. Er ist nicht bei sich und seinen Gedanken und Reaktionen, sondern ganz und gar bei dem anderen Menschen. Mehr Wertschätzung kann man einem anderen Menschen nicht schenken.

Würdefokussierte Begegnungskultur in der Schulentwicklung 

Eine solche Begegnungskultur kann an einer Schule über die Schulleitung, das Kollegium bis hinein in die Klassen eingeübt und gelebt werden. Es beginnt in einem eintägigen Workshop mit der Schulleitung und interessierten Kolleginnen und Kollegen.

  • Kennen und anwenden lernen von 10 Komponenten / Grundhaltungen für eine wert- und würdeschätzende Begegnungs-, Gesprächs- und Reflexionskultur
  • Kennenlernen und Anwenden von fünf einfachen Gesprächs- und Reflexionsformaten (Dialog, Runde, Offene Diskussion, DenkPaar, Präsentation) für eine wert- und würdeschätzende Gesprächs- und Meetingkultur
  • Bearbeiten relevanter, inhaltlicher Themen im Rahmen dieser Formate
  • Reflektieren des Transfers in die Praxis

Und dann können Sie eine neue Meetingkultur pflegen. Diese kann positiv in das Kollegium und die Eltern- und  Schülerschaft ausstrahlen. Und dann sollten Sie beharrlich dranbleiben, ihre Haltungen dazu vertiefen und andere dafür begeistern.

Damit jede Schülerin und jeder Schüler ihre bzw. seine Würde erfahren kann.

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